Mein Weg zur Grenzgängerin

MEIN WEG ZUR KRIMINELLEN PERSÖNLICHKEIT DER GRENZGÄNGERIN

Grenzgängerin Engen & später Tuttlingen

Der Weg von der Erlebnisführung der Magd Kätter im Freilichtmuseum ob Eck über die Knochensammlerin zur kriminellen Persönlichkeit der Grenzgängerin Engen.

Wie kommt es, dass eine fast brave Magd aus dem Freilichtmuseum in Neuhausen auf Abwege gerät und als ein bissle liederliches Mensch Karriere als Grenzgängerin in Engen und Tuttlingen macht?

Mit der Magd durchs Dorf...

Freundin und Mentorin Sylvia Speichinger, besser bekannt als die ‚Bademagd Engen‘ steuerte auf einen kleinen oder größeren Tapetenwechsel zu, weshalb sie u.a. auf der Suche nach einer Nachfolgerin für ihre zweite weniger bekannte Stadtführung „die Knochensammlerin“ war.

Nur ein halbes Jahrhundert zwischen meiner fiktiven Schwarzwaldmagd „Kätter“ im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck  und der neuen Rolle, – das sollte kein Problem darstellen, – dachte ich….

Problem nicht, aber doch ein ganzes Stück interessanter deutscher Geschichte. Geschehnisse in unmittelbarer Umgebung, weil es eine Volksbewegung war, -die badische Revolution.

In Engen war das echt ein Thema und so sah ich mich nicht nur einem von mir wenig beachteten Thema konfrontiert, sondern auch mit der Stadtgeschichte des kleinen sympathischen Engen. Mit 0 Ortskenntnis echt eine Herausforderung. 

Die Geschichte & Führung über die Hausierhändlerin...

Die Geschichte und Führung über die Hausierhändlerin und Knochensammlerin bekam ich im Prinzip auf dem goldenen Tablett serviert – mit der Einschränkung, diese Führung sei bei meiner Freundin nie wirklich gut gelaufen.

Was meinte meine führungserfahrene Freundin?

Du musst halt kriminell werden!
WAS? ICH? – Oh nein!!!

Dazu noch besser eine fiktive Person, damit die Hüter der Geschichte keine ungewollten Verfälschungen aufspüren und anprangern, – alles schon geschehen, aber das ist nicht meine Geschichte.

Einer ehemals „echten Person“ die mal gelebt hat, falsche Dinge oder vielmehr Sprüche in den Mund zu legen ist auf jeden Fall „unerlaubtes Verhalten“ und wie manche von Euch bereits wissen, nicht gerne gesehen…. 

Stadtführung Engen Grenzgängerin

Also nichts grenzwertiges im echten Leben

Also nix grenzwertiges im echten Leben: darum Stoffsammlung anlegen und überlegen an welchen Personengruppen ich Anlehnung nehmen könnte, was die Themen dieser Zeit waren und welche möglichen Verbindungen es zur Knochensammlerin hätten geben können, um diese in die Führung zu integrieren.

19. Jahrhundert kein Problem in dieser Zeit straffällig zu werden: Holzfrevel, behördlich festgestellte Unzucht oder das verteilen von Flugblättern mit revolutionärem Gedankengut, um nur einige Beispiele zu nennen.

Überhaupt fiel es mir einmal mehr auf, wie schwierig es ist, etwas über das Leben der Frau in dieser Zeit zu erfahren, außer sie wurden aktenkundig, sprich straffällig- kriminell. Sie waren zu Bedeutungslos, die Weiber, zumindest die „normalen“ Weiber. 

Wie kam ich jetzt zur "Grenzgängerin"

Zum Einen waren es Wortspielereien und Gedankenketten und das, was ich alles darunter vereinen könnte. Zum Anderen meine übertriebene Euphorie die mich zum Anfang meiner Planung auch noch gleich ins Tourismusbüro in Tuttlingen trieb: Wieso sollte ich nur ins badische Ausland?

– Wo doch das Gute doch so nahe ist, sprich, schnurstracks auch im württembergischen meine Künste als Stadtführerin angepriesen.

Was lag da näher als mein Weibsbild die „Grenzgängerin“ zu nennen, wo auch noch heute die ArbeiterInnen welche in der Schweiz pendelnd ihre Brötchen verdienend ‚Grenzgänger‘ genannt werden.

Mit Hang zum Schmuggel (ausschwärzen) und anderen zwielichtigen Geschäften auf einer jahrhundertealten Fernstraße, welche Baden und Württemberg die Begründung schlechthin.

Stadtführung Engen Grenzgängerin

Als Geburtsort für meine fiktive Figur...

Als Geburtsort für meine fiktive Figur, habe ich ähnlich der Knochensammlerin, das badische Grenzstädtle Emmingen gewählt, in der viele der Einwohner mit krimineller Energie das gefundene Bohnerz ins württembergische Ausland aussschwärzten, weil es da ein paar Kreuzer mehr gab. 

Viele weitere Themen lagen auf der Straße: das ambulante Gewerbe der Hausierer, welches den verdeckten ‚Bettel‘ begünstigt, Quacksalberei, ein wenig Gaunertum , Schmuggel, Hehlerei und Zinken…. Eine reiche Auswahl! UND? Inzwischen habe ich an der Rolle auch Gefallen gefunden 🙂

Was in Engen reichlich vorhanden, nämlich viele alte Häusle in malerischen Gassen sollte sich in Tuttlingen als echtes Hindernis erweisen. 

Gute Storys, – aber OH GOTT welche GEBÄUDE soll ich DA nur zeigen??????? 
Grenzerfahrungen so viel man will…sonst noch Fragen?

Hast Du Lust bekommen die Grenzgängerin "in Echt" zu erleben?

Dann melde Dich jetzt zur nächsten Führung an!

Ich freue mich auf Dich!

Dein Mariele